Grundschuld löschen oder nicht?

Von Franziska L.

Letzte Aktualisierung am: 2. April 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Löschung einer Grundschuld – Das Wichtigste in Kürze

Wie kann ich eine Grundschuld löschen lassen?

Sobald Sie Ihre Kreditschulden vollständig zurückgezahlt haben, stellt Ihnen die Bank eine Löschungsbewilligung zur Grundschuld aus. Diese benötigen Sie für die Grundschuldlöschung. Wie es danach weitergeht, lesen Sie hier.

Kann ich eine Grundschuld selbst löschen lassen – ohne Notar?

Die Löschung einer Grundschuld ist ohne Notar nicht möglich, weil er die zwingend erforderliche Löschungsbewilligung notariell beglaubigen muss.

Soll ich die Grundschuld löschen oder lieber nicht?

Das hängt davon ab, ob Sie Ihr Grundstück behalten oder veräußern wollen. Wenn Sie einen Verkauf der Immobilie planen, ist es besser, die Grundschuld austragen bzw. löschen zu lassen. Wenn Sie das Grundstück behalten und die Immobilie später sanieren möchten, können Sie die Grundschuld bestehen lassen und später gegebenenfalls für eine neue Kreditabsicherung benutzen.

Ich möchte eine Grundschuld löschen. Entstehen dafür Kosten?

Die Kosten für die Löschung der Grundschuld setzen sich aus dem Honorar des Notars und den Gebühren des Grundbuchamts zusammen. Hierfür müssen Sie ungefähr 0,2 % bis 0,4 % der Grundschuldsumme einplanen.

Was passiert, wenn eine Grundschuld nicht gelöscht wird?

Lässt der Grundstückseigentümer die Grundschuld nicht löschen, so bleibt sie weiterhin bestehen und belastet die Immobilie in rechtlicher Hinsicht, was bei einem geplanten Verkauf eher nachteilig ist.

Wann ist es sinnvoll, einen Grundschuldeintrag löschen zu lassen?
Wann ist es sinnvoll, einen Grundschuldeintrag löschen zu lassen?

Grundschuld löschen lassen – wie funktioniert das?

Kann man eine Grundschuld ohne Notar löschen lassen?
Kann man eine Grundschuld ohne Notar löschen lassen?

Sobald ein Grundstückseigentümer seinen mit einer Grundschuld abgesicherten Immobilienkredit vollständig abbezahlt hat, stellt sich die Frage, ob er dieses Grundpfandrecht aus dem Grundbuch löschen lassen sollte. Denn die Grundschuld bleibt weiterhin bestehen, weil sie von der besicherten Forderung – dem Anspruch der Bank auf Rückzahlung des Kredits – unabhängig ist.

  • Das Löschen einer Grundschuld ist immer dann ratsam, wenn der Eigentümer sein Grundstück wieder veräußern möchte. Denn Kaufinteressengen bevorzugen in der Regel unbelastete Immobilien. Außerdem lässt sich ein besserer Kaufpreis erzielen, wenn keine Hypotheken oder Grundschulden im Grundbuch vermerkt sind.
  • Wer sein Grundstück behalten und sein Haus in den kommenden Jahren vielleicht sogar sanieren möchte, muss die Grundschuld nicht löschen lassen. Er kann dieses Grundpfandrecht benutzen, um einen neuen Kredit für die Sanierung zu bekommen. Dadurch spart er erhebliche Kosten für eine erneute Grundschuldbestellung.

Grundschuld löschen – nicht ohne Löschungsbewilligung

Welche Kosten entstehen, wenn ich eine Grundschuld löschen lasse?
Welche Kosten entstehen, wenn ich eine Grundschuld löschen lasse?

Sobald Sie Ihren Kredit abbezahlt haben, lassen Sie sich eine Löschungsbewilligung von der Bank aushändigen. Sie dient Ihnen als Nachweis dafür, dass Sie den Kredit vollständig beglichen haben. Außerdem willigt die Bank damit schriftlich in die Grundschuldlöschung ein. Sie benötigen dieses Dokument, wenn Sie die Grundschuld löschen lassen wollen.

Anschließend übergeben Sie Ihren Löschungsantrag zusammen mit der Löschungsbewilligung einem Notar. Er muss die Bewilligung der Bank notariell beglaubigen. Danach leitet er beide Dokumente an das Grundbuchamt weiter. Das Grundbuchamt prüft die Unterlagen und vermerkt die Grundschuldlöschung im Grundbuch.

Die Löschung der Grundschuld verursacht Kosten – einerseits für den Notar und andererseits für das Grundbuchamt. Sie entsprechen der Höhe nach in etwa 0,2 % bis 0,4 % der Grundschuldsumme, womit die Löschung kostengünstiger ist als die Bestellung einer Grundschuld.

Für die Löschungsbewilligung fallen keine Kosten an. Vielmehr ist die Bank verpflichtet, dem Grundstückseigentümer die Bewilligung auszustellen, sobald er seine Kreditschulden beglichen hat.

Löschungsbewilligung: Kostenloses Muster zum Download

Um die Grundschuld löschen zu lassen, erhalten Sie von der Bank eine Löschungsbewilligung, in der die Grundschuld genau bezeichnet ist. Sie müssen dieses Dokument also nicht selbst aufsetzen. Das folgende Muster dient nur zur Veranschaulichung. Es zeigt, welche Informationen die Bewilligung beinhalten muss.

Laden Sie hier das kostenlose und unverbindliche Muster herunter:

Kreditgeber / Gläubiger der Grundschuld
[Firmenname, Anschrift]

alle Kreditnehmer / Eigentümer der belasteten Immobilie
[Name(n), Anschrift(en)]

Löschungsbewilligung

Im Grundbuch von …

des Amtsgerichts …, Band …, Blatt …, Flur …, Flurstück …

ist eine Grundschuld in Abteilung III

laufende Nr. …

über … € (in Worten: … €) nebst Zinsen und Nebenleistungen

zugunsten des oben bezeichneten Kreditgebers/Gläubigers eingetragen.

Der Kreditgeber/Gläubiger bewilligt hiermit die Löschung der Grundschuld einschließlich Zinsen und aller Nebenrechte.

Auf die Vollzugsmitteilung wird nicht verzichtet.

[Ort, Datum, Unterschrift des Gläubigers]

Ich/wir als Eigentümer der belasteten Immobilie stimmen der Löschung der Grundschuld zu und beantragen, dass diese auf unsere Kosten im Grundbuch eingetragen wird.

[Ort, Datum, Unterschrift aller Eigentümer]

[Beglaubigungsvermerk]

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Franziska L.

Franziskas Herzensthema sind Finanzen sowie Verbraucherthemen rund ums Geld. Seit 2017 schreibt sie für schuldnerberatungen.org regelmäßig über Schuldenregulierung & Geldtipps, Pfändung & Insolvenz sowie über zivilrechtliche Fragestellungen. Dabei lässt sie auch ihr juristisches Knowhow aus Studium und Referendariat einfließen.

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